Kohlengräberland-Chronik 2013-2012

2013-12-10    Abschlussveranstaltung – “Mein Licht gegen das Vergessen”

Vor 80 Jahren, am 30. Januar 1933, wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Es begann das dunkelste Kapitel der Deutschen Geschichte. Binnen kurzer Zeit gelang es der NSDAP und ihren Helfershelfern aus Wirtschaft und Politik, die ersten demokratische Republik auf deutschem Boden in eine totalitäre Diktatur umzuformen, die ohne Beispiel in der Geschichte ist. Am Ende von 12 Jahren Terrorherrschaft standen 65 Millionen Kriegstote, 6 Millionen ermordete Juden und ein Europa in Trümmern.

Die DGB-Geschichtswerkstatt hat gemeinsam mit Schüle-rinnen und Schülern des Kohlengräberland-Projekt der Erich-Fried-Gesamtschule Herne sowie weiteren interes-sierten Mitbürger*Innen ein Jahr lang Zeit und Arbeit in-vestiert, um die Er-eignisse von 1933 bis 1945 wieder ans Licht zu holen und vor dem Vergessen zu bewahren. Gemeinsam besuch-ten und initiierten sie Gedenkveranstaltungen, recherchierten im Stadtarchiv, erarbeiteten einen historischen Stadtführer, machten Fotos sowie Videos und erstellten eine Ausstellung über die „braunen“ Jahre in Herne und Wanne-Eickel. Unterstützung dabei gab es von Künstlern, Historikern und Zeitzeugen.  Am 10. Dezember wurden die Ergebnisse bei einem Kulturabend für geladene Gäste vorgestellt. Mit dabei waren:

• Zeitgeist-Ensemble Ruhr, Leitung: Ulrich Dieter Kind
• Frank Baier, Liedermacher, Duisburg
• Ralf Lambrecht, Schauspieler, Theater Traumbaum, Bochum
• Norbert Arndt, DGB-Geschichtswerkstatt Herne
• Ralf Piorr, Historiker, Herne

2013-11-09    Gedenken an die Progromnacht 1939

Bürgermeister Horst Schiereck

Rund 130 Schülerinnen und Schüler der EFG bildeten eine eindrucksvolle Kulisse bei der diesjährigen Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht in Herne. Am Mahnmal an der Bebelstraße hielten die Jugendlichen schweigend Fotos der NSU-Morde hoch und legten einen Kranz nieder. Oberbürgermeister Horst Schiereck erinnerte an die 401 namentlich bekannten Opfer des Holocaust und die zahllosen anderen, misshandelten und unterdrückten des Nazi-Regimes aus Herne und Wanne-Eickel.

Ausdrücklich dankte Schiereck besonders den Jugendlichen für ihre Teilnahme an der Veranstaltung, die damit so gut besucht war, wie schon lange nicht mehr. Die Ereignisse während der NS-Zeit werden zurzeit an der EFG im Rahmen des Projektes “Mein Licht gegen das Vergessen” in verschiedenen Jahrgängen, Klassen und Kursen thematisiert. Beteiligt sind die Schülerinnen und Schüler des Kohlengräberlandes und aus dem Gesellschaftslehreunterricht der Mittelstufe. Am 10. Dezember werden die Ergebnisse aus einem Jahr Arbeit in den Flottmann-Hallen an einem Themenabend vorgestellt.

2013-10-31    Ein Licht auf die dunklen Seiten der Stadtgeschichte –
EFG-Schüler beteiligt an neuem Stadtführer für Herne und Wanne-Eickel

Ein historischer Stadtführer der besonderen Art ist ab sofort im Herner Buchhandel erhältlich. “Herne und Wanne-Eickel 1933-1945” heißt das 159 Seiten starke Taschenbuch, welches ein Licht auf die dunklen Kapitel der beiden Städte wirft. Über ein Jahr lang haben die Mitglieder der DGB-Geschichtswerkstatt Herne gemeinsam mit dem Historiker Ralf Piorr recherchiert, Fakten und Bildmaterial gesammelt und ausgewertet.

Der DGB Stadtverband Herne stellte am Donnerstag den 31. Oktober 2013 das Buch “Herne und Wanne-Eickel 1933-1945 – Ein historischer Stadtführer” in den Räumen der Verdi-Geschäftsstelle an der Brunnenstraße in Herne vor. Im Bild: Autoren v.l. Norbert Arndt, Guntram Lange, Dirk Jessen, Karl-Heinz Semelka, Isa Tappenhölter, Ulrich Kind, Erik Kolpatzik, Ralf Piorr. (Foto: Michael Korte / WAZ FotoPool)

 

2013-06-17    Bücherverbrennung vor 80 Jahren – EFG Schüler beteiligen sich an Gedenkveranstaltung

Vor 80 Jahren, am 17. Juni, brannten überall im Deutschen Reich große Berge von Büchern. Die NS-Herrscher wollten alle Literatur, die nicht ihrer verqueren Ideologie entsprach, aus den Köpfen der Menschen verbannen. Verbrannt wurden Bücher neben anderen von Enrst Bloch, Erich Kästner, Berthold Brecht, Albert Einstein, Joachim Ringelnatz oder Kurt Tucholsky.

Auch in Herne brannten die Bücherscheiter-haufen. Die Kulturkooperative Denk Mal! erinnert am 17. Juni um 16.45 Uhr auf dem Robert-Brauner-Platz an das dunkle Kapitel deutscher Geschichte. Beteiligt sind neben anderen die DGB-Geschichtswerkstatt, Amnesty International, das Kohlengräberland-Projekt und einzelne GL-Kurses der EFG.
„Das undeutsche Schrifttum auf dem Scheiter-haufen“. So lautete die Überschrift im „Herner Anzeiger“ vom 19. Juni 1933 zu einem langen Artikel über die Bücherverbrennung, die zwei Tage zuvor auf dem damaligen „Adolf-Hitler-Platz“ (heute Rathausplatz) stattgefunden hatte. Wenige Tage zuvor waren bereits sämtliche Bücher der Leihbibliothek des Deutschen Metallarbeiterverbands (DMV) im Hinterhof des Gewerkschaftshauses in der Schulstraße verbrannt worden.
Am 17. Juni 1933 erfolgte dann die martialisch in Szene gesetzte offizielle Bücherverbrennung „undeutscher, marxistischer sowie Schmutz- und Schundliteratur“, wie es die Nazis nannten vor dem Herner Rathaus. Dem war ein Marsch zahlreicher NS-Formationen durch die Herner Innenstadt vorausgegangen. Am Rathausplatz angelangt folgte im Beisein zahlreicher Schaulustiger das Begrüßungswort des NSDAP-Kreisleiters Nieper und eine weihevolle Ansprache des Kreiskulturwartes, einem Lehrer Lutz und schließlich der pathetische „Feuerspruch“ des HJ-Führers Rollenhagen. Nach dem Bericht des „Herner Anzeigers“ war eine ganze Möbelwagenladung zu einem „gewaltigen Scheiterhaufen“ aus Büchern, Zeitschriften, Fahnen und Transparenten der Arbeiterparteien und Gewerkschaften aufgetürmt und in Brand gesetzt worden.
Verbrannt wurden die Werke führender Schriftsteller und Humanisten der Weimarer Republik wie u.a. von Erich-Maria Remarque, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Thomas Mann und Alfred Kerr, aber auch Bücher von Karl Marx oder des Sexualwissenschaftlers Magnus Hirschfeld.
In Wanne-Eickel war die Bücherverbrennung eingebettet in eine Sonnenwendfeier, am 1. Juli 1933 auf dem damaligen Eickelplatz und dem Bickernplatz. „Besonders interessiert drängte sich die Menge vor einer hohen, aus Balken und Brettern kunstvoll geschichteten Pyramide, auf der als Dokumente nationaler Schmach undeutsches, marxistisches und kommunistisches Schrifttum…, kommunistische Transparente, schwarz-rot-goldene und rote Fahnen … der Vernichtung durch die Flammen harrten,“ berichtete die „Wanne-Eickeler Zeitung“ am 03. Juli 1933.

 

2013-06-03    Eine beeindruckende Studienfahrt – Kranzniederlegung am Mahnmal in Sachsenhausen

Ereignisreiche Tage liegen hinter einer Schüler-Delegation der EFG. Vom 3. bis 5. Juni reisten 35 Schülerinnen aus verschiedenen Kursen nach Berlin, um dort an Gedenkveranstaltungen anläßlich des 80. Jahrestages der Machtergrei-fung duch die Nationalsozialisten teil-zunehmen. Die Reise stand im Zusam-menhang der Kooperative Denk Mal des DGB, der EFG, der Falken und anderer lokaler Partner. Beteiligt war auch die Arbeitsgemeinschaft der EFG zum Projekt Revierversion 2.1 des Aktuellen Forums NRW. Begleitet wurde die Gruppe von den Lehrern Ulrich Kind, Isa Tappenhölter und Volker Brockhoff. Organisiert worden war die Reise vom Unterrichtsprojekt “Kohlengräberland”. Die Studienfahrt begann mit einem Besuch der ehemaligen Blindenwerkstadt Otto Weidt. Der sehbehinderte Unternehmer beschäftigte und versteckte Anfang der 40er Jahre in seinem Betrieb vorrangig jüdische Mitbürger, um sie so vor dem Zugriff der Nazis zu bewahren. Zu den Geretteten gehört auch die bekannte Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin Inge Deutschkron. Leider kam es nicht zu dem angekündigten Gespräch mit der prominten Zeitzeugin, da die 90jährige kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen musste. Stattdessen erfuhren die 15- bis 18jährigen in einem eindrucksvollen Vortrag viel über den Einsatz von Otto Weidt und seiner zahlreichen Helfer für die vom Tod im KZ bedrohten Mitbürger. 

Am nächsten Tag ging es zum Bahnhof Friedrichstraße, wo in diesen Tagen der „Zug der Erinnerung“ Station machte. Das mobile Museumsprojekt erinnert an die Rolle der ehemaligen Reichsbahn beim Transport in die Vernichtungslager. Beim Rundgang durch die Wagons des Zuges erfuhren die Jugendlichen auch, dass die Deutsche Bahn, als Rechtsnachfolger der Reichsbahn, eine Kostenbeteiligung an dem Museumsprojekt ablehnt. Die Kosten werden ausschließlich durch private Spenden finanziert.

Beim Rundgang durch die Innenstadt machte die Gruppe immer wieder Station bei den Exponaten der Ausstellung “Zerstörte Vielfalt 1933 – 1945” des Deutsches Historischen Museums. Auf Litfassäulen wurden die Biografien von Kulturschaffenden gezeigt, die durch die Nazis verfolgt oder vertrieben worden waren.

Mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal in Sachsenhausen endete am Nachmittag der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers. Noch tief beeindruckt von dem Rundgang durch das ehemalige Lager verlasen die Jugendlichen die Namen von Herner Opfern des NS-Regimes, die in Sachsenhausen zu Tode gekommen waren.
Zu später Stunde fuhr die Gruppe am Abend zum Holocaust-Mahnmal in der Berliner-Innenstadt. Die Dunkelheit und Stille zwischen den steinernen Stelen verdeutlichte den Jugendlichen mehr als viele Worte die Bedrängnis und Angst während des NS-Terrors.

Trotz aller Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung kam aber auch die Freude bei der Reise nicht zu kurz. Zum Beispiel konnte am letzten Tag eine Schülerin ein Foto von sich gemeinsam mit Brad Pit präsentieren, der in der Hauptstad seinen neuen Film vorgestellt hatte. Im Anschluss an die Fahrt werden die Ergebnisse und Erfahrungen im Rahmen des Unterrichtes und Projekten weiter aufgearbeitet.  (volbro)

 

2013-05-01    Gedenken an die NS-Opfer am 1. Mai

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus aus den Reihen der Gewerkschaften versammelten sich im 1. Mai Bürgerinnen und Bürger am Mahnmal in Herne. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte die Kooperative „Denk Mal“, an der neben anderen der DGB Herne und das Unterrichtfach Kohlengräberland beteiligt ist. In Reden und verlesenen Dokumenten erinnerten die Teilnehmer an die Zerschla-gung der freien Gewerkschaften durch das NS-Regime am 2. Mai 1933. Die gewaltsame Besetzung der Gewerk-schaftsbüro forderte auch in Herne seinerzeit zahlreiche Opfer.
(volbro)

 

2013-04-30      Jugendliche gestalten die Gesellschaft mit “Revierversion 2.1” des Aktuellen Forums NRW

Revierversion 2.1 ist ein Projekt des Aktuellen Forums NRW unter Federführung der Merkator-Stiftung. Unter pädagogischer Begleitung sollen Jugendliche aus dem Ruhrgebiet Antworten und Wege finden, die Gesellschaft, in der sie leben, mitzugestalten und ihren Anliegen und Forderungen Ausdruck zu verleihen. Mit großen Aufwand und unter hoher Beteiligung aus der Schülerschaft beteiligt sich auch die EFG an dem Projekt. Beteiligt an der Arbeit ist auch der DGB in Herne. Unter der Überschrift „Denk Mal“ erforschen die Jugendlichen des „Kohlengräberlandes“ und aus Gesellschafts-lehre-Kursen die Ereignisse während der NS-Zeit in ihrer Heimatstadt. Bei Erkundungsgängen und intensiver Recherche im Stadtarchiv werden die Biographien von Opfern und Verfolgten des Hitler-Regimes rekonstruiert. Im Herbst erscheint auf der Grundlage dieser Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt des DGB ein Antifaschistischer Stadtführer. Ein wichtige Basis der Arbeit sind die zeitkritischen Lieder des Zeitgeistensembles Ruhr, die mit dem recherchierten Material unter anderem von der AG „Mamma Wattlos“ zu Video-Clips gestaltet werden. Insgesamt sind so rund 120 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 beteiligt. Begleitet werden sie dabei von den Lehrern Ulrich Kind, Isa Tappenhölter und Volker Brockhoff.
Viele Schülerinnen und Schüler des Projektes nehmen auch teil an den verschiedenen Gedenkver-anstaltungen im 80. Jahr nach der Machtergreifung der Nazi-Diktatur. Das Aktuelle Forum unter-stützt die Aktivitäten finanziell, personell und mit dem Angebot von Seminaren und Exkursionen. So trafen sich die Aktiven aus ganz NRW am 30. April im Landtag von NRW, wo sie vom Landtagsab-geordneten Serdar Yüksel begrüßt wurden. Anschließend präsentierten die einzelnen Projekt-gruppen den aktuellen Stand ihrer Arbeit. Für EFG waren die Schülerinnen Celina (Jg.10) und Alana (Jg. 8) begleitet von den Projektlehrern zu dem Meeting angereist. (volbro)

2013-03-19    Lob von Ministerin Löhrmann – “Kohlengräber” präsentierten aktuelles Projekt

Viel Lob und Anerkennung von Schulministerin Sylvia Löhrmann ernteten die Schülerinnen und Schülerinnen des Unterrichtsfaches „Kohlengräberland“ bei einer Präsentation in der Villa Horion in Düsseldorf am 19. März. Veranstalter des Events mit rund 80 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus ganz NRW war die Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW und dem Verein „Demokratisch Handeln e.V.“.

Unter dem Motto “Gesagt.Getan.” präsentierten an diesem Tag Schulen, Projektgruppen und Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen, die sich im Jahr 2012 bei dem bundesweiten Förderprogramm Demokratisch handeln beworben haben, ihre nachhaltigen und politisch engagierten Projekte. Das Ziel des seit 1990 bestehenden Wettbewerbs ist die Stärkung und Weiterentwicklung der demokratischen Kultur im Alltag von Schule und Jugendarbeit.
Die Schülerinnen und Schüler der EFG präsen-tierten ihr aktuelles Projekt „Keiner kommt von hier“, welches sie gemeinsam mit den Lehrern Ulrich Kind und Isa Tappenhölter realisieren. Darin gehen die Jugendlichen auf Spurensuche in ihrer direkten Umgebung, forschen in der Vergangenheit ihrer eigenen Familie und schlüpfen für Spiel-szenen und Video-Clips in unterschiedliche Rollen.
Gesagt.Getan. ermöglichte den Kindern aus Nordrhein-Westfalen erstmals die Präsentation ihrer Projekte außerhalb ihrer regionalen Entstehungsgeschichte. Schülerinnen und Schüler aus allen Schulformen und Regionen diskutierten dabei insbesondere ihren Demokratiebegriff. Die Einladung der Delegation in die Landeshauptstadt Düsseldorf bekräftigte die Wertschätzung ihrer Arbeit und markierte den Höhepunkt ihres Engagements.

Ministerin Sylvia Löhrmann betonte die hohe Bedeutung der Demokratieerziehung für den moder-nen Rechtsstaat und für ein friedvolles Zusammenleben in der demokratischen Gesellschaft: „Unsere Schulen sollen Orte sein, an denen Schülerinnen und Schüler zu mündigen und verant-wortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern reifen.“
Es ist geplant, das Diskussionsforum auch im kommenden Jahr in einer ähnlichen Form fortzusetzen.
(volbro)

 

2013-03    EFG Kohlengräber zweimal mit der “Gelben Hand” ausgezeichnet

Zum siebten Mal verlieh in diesem Jahr der Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“die Gelbe Hand. Die Auszeichnung wird für besonderes Engagement für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeind-lichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus vergeben. Unter den Preisträgern waren dieses Mal zwei Projekte, an denen die Erich-Fried-Gesamt-schule maßgeblich beteiligt ist. Mit dem Son-derpreis DGB Jugend NRW wurde das Projekt „Keiner kommt von hier“ der Herner Kultur-Kooperative DENK MAL!, des Schülerprojekts „Kohlengräberland“ der Erich-Fried-Gesamt-schule Herne und der lokalen Gewerkschafts-jugend ausgezeichnet. Das Projekt zeigt, dass die Zusammengehörigkeit der in Deutsch-land lebenden Menschen nicht von der Herkunftsgeschichte der eigenen Familie, sondern aus der simplen Tatsache, dass alle ein Teil derselben Gesellschaft sind, kommt.
Der erste Preis zum Sonderthema „Verwischte Spuren – Würde und Widerstand im Alltag“ ging eben-falls nach Herne. Ausgezeichnet wurde ein Kooperationsprojekt des Schülerprojektes „Kohlengrä-berland“ der EFG, der ver.di-Jugendgruppe und JAV-Stadtverwaltung Herne und der der DGB-Geschichtswerkstatt Herne. Insgesamt waren 113 Beiträge eingereicht worden.
Das Projekt Kohlengräberland ist seit über einem Jahrzehnt reguläres Schulfach an der EFG und wird geleitet von Ulrich Kind und Isa Tappenhölter. Mit Mitteln der Theaterpädagogik und anderen kreativen Methoden entdecken die Schülerinnen und Schüler die Geschichte ihrer Region und ihrer eigenen Herkunft.
Stellvertretend für die EFG waren die Lehrer Isa Tappenhölter und Volker Brockhoff sowie die Schülerinnen Yasemin und Klara aus der Jahrgangsstufe 9 Mitte März zum Gewerkschaftshaus nach Stuttgart gereist, um die Preise persönlich entgegenzunehmen.  (volbro)

2013-02    1933 – Die Erinnerung wach halten!
Kohlengräber und DGB planen Veranstaltungsreihe

Menschenrechte, Demokratie, gleiches Recht für aller Bürger. Wer heute in Deutschland lebt, kann sich sicher fühlen. Doch kein Recht ist auf Dauer gewonnen. Vor 80 Jahren, am 30. Januar 1933, wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Damit begann in Deutsch-land eine Diktatur, die an Brutalität und Menschenverachtung ohne Beispiel in der Menschheitsgeschichte ist. Über 60 Millionen Menschen mussten ihr Leben lassen, bevor der braune Terror 1945 endlich vorbei war. In Kooperation mit dem Fach Kohlengräberland der EFG plant die Geschichtswerkstatt des DGB-Stadtverbandes Herne eine Reihe von Veranstaltungen und Projekten, die die Erinnerung an das NS-Regime wach halten soll. Auftakt war eine Mahnwache am Mahnmal an der Bebelstraße am 30. Januar (siehe separater Bericht).
„Verwischte Spuren – Arbeiterwiderstand in Herne und Wanne Eickel 1933-45“ heißt eine Dauerausstellung, die derzeit durch die „Kohlengräber“ der EFG vorbereitet wird. Die Erföffnung ist für den 22. November vorgesehen.
Zeitgleich soll auch ein neuer „Antifaschistischer Stadtführer“ des DGB erscheinen, in dem an Namen von Opfern, Widerstandskämpfern und Orte des Terrors erinnert werden wird.
Ebefalls für den Herbst ist ein Besuch der Gedenkstätten „Steinwache“ in Dortmund und des ehema-ligen KZ Sachsenhausen bei Berlin geplant. Schon jetzt suchen die Beteiligten nach Zeitzeugen oder Quellen, die etwas zu den NS-Opfern und Widerstandskämpfern in unserer Stadt aussagen können.

 

2013-01-30 Widerstand gegen das Vergessen – Gedenkveranstaltung am 30. Januar

Ein deutliches Signal gegen Terror und Unterdrückung setzten die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am 30. Januar vor dem Mahnmal an der Bebelstraße. Der DGG Stadtverband Herne und das “Kohlengräberland” der EFG erinnerten an diesem Abend an die Machtergrei-fung der NSDAP vor genau 80 Jahren.

Neben den Veranstaltern hatten sich auch weitere Schüler und Lehrer der EFG an der Aktion beteiligt. Norbert Arndt vom Stadtverband des DGB erinnerte in seiner Ansprache an die Namen einiger Gewerkschaftler und Arbeitervertreter die dem NS-Terror zum Opfer gefallen waren. Darunter Paul Brauer, Emil Skeris, die Bergleute Hermann Hinz, Paul Slossalo und Richard Greschok. Arndt forderte ein Verbot der NPD und aller anderen faschistischen Organisationen. Die jungen Leute ermutigte er, sich allen antidemokratischen Tendenzen entgegenzustellen. Dazu zählte er die soziale Spaltung in der Gesellschaftund die wachsende Verarmung breiter Bevölkerungsschichten.
Die Schülerinnen und Schüler der EFG zitierten im Wechsel aus einem Lied von Konstantin Wecker:

Wenn sie jetzt, ganz unverhohlen,
wieder Nazi-Lieder johlen,
über Juden Witze machen,
über Menschenrechte lachen,
wenn sie dann in lauten Tönen
saufend ihrer Dummheit frönen,
denn am Deutschen, hinterm Tresen,
muß nun mal die Welt genesen,
dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!

(volbro)

2012-06 „KINDER ZUM OLYMP 2012“  –  2. Platz beim Wettbewerb für das Kohlengräberland-Projekt

Großen Erfolg hatte auch in diesem Jahr das Kohlengräberland-Projekt der EFG beim bundesweiten Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ der Kulturstiftungen der Länder.  Von den 750 Bewerbungen aus ganz Deutschland erreichten 410 Beiträge die Endrunde. Darunter auch der Beitrag aus der EFG.

Das Kohlengräberland-Projekt „Keiner kommt von hier! – Vom Weggehen, Ankommen und Hierbleiben“ der Erich-Fried-Gesamtschule Herne unter der Leitung von Ulrich Kind und Isa Tappenhölter hatte sich in der Sparte Film, Fotografie und Neue Medien (Altersgruppe 10.-13. Klasse) beworben.

Keiner kommt von hier
In dieser Kategorie erreichten 49 von 81 Wettbewerbern in diesem Jahr die Endrunde, nur neun Beiträge kamen ins Finale. Pro Altersklasse wird nur ein erster Platz vergeben, (also insgesamt 4), das „Kohlengräber-land“-Filmprojekt aus Herne erreichte als „Fast-Gewinner“ die „Shortlist“ und den 2. Platz. Wir freuen uns über den erneuten großen Erfolg, nachdem sowohl das „Kohlengräberland-Projekt“ als auch das „Zeitgeist-Ensemble Ruhr“ im vergangenen Jahr von der Kulturstiftung der Länder „KINDER ZUM OLYMP“ als Preisträger mit dem 1. Platz ausgezeichnet wurden.
Unser herzlicher Glückwunsch gilt allen Mitstreitern und den Preisträgern.