Unterrichtsprojekt Kohlengräberland

Unterrichtsfach „Kohlengräberland“ an der Erich-Fried-Gesamtschule Herne

Seit dem Schuljahr 1997 / 1998 wird das Unterrichtsfach „Kohlengräberland“ ( von 1997-2003 genannt “Ruhrgebiet vor Ort”) an der Erich-Fried-Gesamtschule Herne im Rahmen des Ergänzungsunterrichts (ehem. Wahlpflicht-Bereich II) der Jahgangsstufe 8-10 mit 2 Wochenstunden angeboten. Bis zum Jahr 2019 haben ca. 700 Schülerinnen und Schüler dieses zweistündige Neigungsfach für die Klasse 8 bis 10 sowie als Projektkurs der Oberstufe gewählt.

Ziel dieses Faches ist die Hinführung der Kursschüler*Innen zu Teilhabe am öffentlichen Leben, bürgerschaftlichem Engagement und Mitwirkung bei der lebendigen Erinnerungskultur ihrer Stadt und darüber hinaus. Das Unterrichtsprojekt ist ergebnis- und produktorientiert.

 

Inhalte des Kohlengräberland-Unterrichts

Die thematische Konzeption des demokratie- und theaterpädagogisch orien­tierten Unterrichtsfaches Kohlengräberland, orientiert sich an regionalgeschichtlichen und -politischen Themen sowie der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Heimat zwischen Ruhr und Emscher und deren Folgen für die Menschen „vor Ort“.

Viele soziale, politische und kulturelle Phänomene und gesellschaftliche Errungenschaften wie z.B. Sozialgesetzgebung, Gewerkschaften oder Parteiengründungen haben ihren Ur­sprung in dieser Region. Auch die Arbeits- und Arbeiterkultur, der Strukturwandel in der Industrielandschaft Ruhrgebiet und seine Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebens­welt der Menschen sind exemplarisch, im wahrsten Sinne des Wortes zum Teil sogar „vorbildlich“.

Das Unterrichtsprojekt „Kohlengräberland“ ist die Auseinandersetzung der Schüler*Innen mit der Regionalgeschichte der Menschen hier „vor Ort“. Das Unterrichtsfach basiert neben den Recherchen in Archiven auch auf den Lebensgeschichten von Zeitzeugen, vor al­lem aber auf der gemeinsamen Entdeckungsreise der Schüler und ihren Projektleitern zu ihrer eigenen Herkunft und Familiengeschichte. Das verbindet alle Teilnehmer mit­einander und das macht die Unterrichtsinhalte authentisch. Die Schüler identifizieren sich mit ihrer und der Geschichte der Vorfahren, der Anderen, aber auch der Lebens­geschichte ihrer eigenen Mitschüler.