Leon Lewandowski und die anderen – Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen der Zeche Lothringen

Kohlengräberland-Schüler*Innen beantragen Denkmalschutz für das ehemalige Kriegsgefangenen-  und Zwangsarbeiter-Lager „Heinrichstraße“ der Bergbau AG Lothringen und der Eisen- und Hüttenwerke AG in Bochum-Gerthe.

(Ein Beitrag von Ulrich Kind & Schüler*Innen des Kohlengräberland-Projekts)

Im Rahmen unseres Kohlengräberland-Projekts „Unterm Förderturm der Zeche Lothringen“ beschäftigen wir uns seit dem Schuljahr 2017/2018 auch mit der Erforschung des Schicksals von Zwangsarbeitern der Zeche im Bochumer Norden.

Bei Kriegsende bestand die Hälfte der Lothringen-Zechenbelegschaft aus ca. 1.600 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, die Zeche unterhielt mehrere Zwangsarbeitslager, von denen der Öffentlichkeit noch heute einige weitgehend unbekannt sind. Durch den Ankauf von Luftbildern der Royal Air Force und intensiven Recherchen im Bochumer und Herner Stadtarchiv, bei den Friedhöfen im Bochumer Norden sowie bei den Arolsen Archives (früher ITS) gelang es uns, die Standorte der Unrechtslager zu lokalisieren und die wenigen verbliebenen Belege für ihre Existenz aufzufinden. In direkter Nachbarschaft zur Gerther Heinrich-von-Kleist-Schule befand sich das „Lager Heinrichstraße“. Nachdem sich die Schüler*Innen des Kohlengräberland-Projekts in das Denkmalschutzgesetz eingearbeitet hatten, beantragten sie Bodendenkmalschutz für die historischen Stätten im Planungsgebiet bei der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum sowie bei der Oberen Denkmalbehörde des LWL und legten Einspruch gegen den Regionalplan Ruhr beim RVR ein waren damit erfolgreich. Projekt-Bericht Weiterlesen: Lewandowski und die anderen 2019-12-19

Kohlengräberland-Einspruch gegen den Regionalplan Ruhr: Kohlengräberland-Einspruch gegen den Regionalplan Ruhr 2019-02-20 

Denkmalwert-Begründung zum Antrag auf Bodendenkmalschutz für das ehemalige „Lager Heinrichstraße“: Denkmal-Wertbegründung Heinrichstr. 2019-08-25

Lesenswerte Broschüre zum Stammlager Hemer (Stalag VI A), von dem aus die Kriegsgefangenen zu den Ruhrgebietsbetrieben und –zechen verteilt wurden. Broschüre zum Stalag VI A Hemer  Wir danken dem Verein für Hemeraner Zeitgeschichte sowie den Autoren Hans-Hermann Stopsack und Eberhard Thomas für die Genehmigung zur Veröffentlichung ihrer Arbeit auf unserer Homepage.