Die Kohlengräberland-Geschichtswerkstatt beantragte im Februar 2019 Denkmalschutz für das ehemalige Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiter-Lager „Heinrichstraße“ der Bergbau AG Lothringen und der Eisen- und Hüttenwerke AG in Bochum-Gerthe.
Im Rahmen unseres Kohlengräberland-Projekts „Opfer der Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft der Zeche Lothringen” beschäftigten wir uns seit 2017 auch mit der Erforschung der Schicksale von Zwangsarbeitern der Zeche in Bochum-Gerthe und -Hiltrop.
Bei Kriegsende bestand die Hälfte der Lothringen-Zechenbelegschaft aus ca. 1.600 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, die Zeche unterhielt mehrere Zwangsarbeitslager, von denen der Öffentlichkeit noch heute einige weitgehend unbekannt sind. Durch den Ankauf von Luftbildern der Royal Air Force und intensiven Recherchen im Bochumer und Herner Stadtarchiv, bei den Friedhöfen im Bochumer Norden sowie bei den Arolsen Archives (früher ITS) gelang es uns, die Standorte der Unrechtslager zu lokalisieren und die wenigen verbliebenen Belege für ihre Existenz aufzufinden. In direkter Nachbarschaft zur Gerther Heinrich-von-Kleist-Schule befand sich das „Lager Heinrichstraße“. Nachdem sich die Mitglieder der Kohlengräberland-Geschichtswerkstatt in das Denkmalschutzgesetz eingearbeitet hatten, beantragten wir Bodendenkmalschutz für die historischen Stätten im Planungsgebiet bei der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum sowie bei der Oberen Denkmalbehörde des LWL und legten Einspruch gegen den Regionalplan Ruhr beim RVR ein.
Lesen Sie die ausführlichen Projektberichte und die Dokumentation zum “Lager Heinrichstraße” unter den folgenden Links:
Leon Lewandowski, Sonja Oliver und die anderen.
Projektbericht zum Bodendenkmalschutz-Antrag für das ehemalige Kriegsgefangenen- |
Dokumentation zum “Kriegsgefangenen- und ZwangsarbeiterInnen-Lager Heinrichstraße” |
“Lager Heinrichstraße” – Die unendliche Geschichte eines Erinnerungsprojekts Projektbericht zum Widerstand gegen das Bauprojekt “Gerthe West” im Bochumer Norden |
Lesenswerte Broschüre zum Stammlager Hemer (Stalag VI A), von dem aus die Kriegsgefangenen zu den Ruhrgebietsbetrieben und –zechen verteilt wurden.
Broschüre zum Stalag VI A Hemer |
Kohlengräberland-Einspruch gegen den Regionalplan Ruhr |