Johann Sigl – Ein Nazi-Opfer

Der am 21. Dezember 1897 geborene Johann Sigl wuchs in einem katholischen Elternhaus auf. Als er 1920 die aus einer kommunistischen Familie stammende Elisabeth Jaworek heiratete, zog er ins Ruhrgebiet und bekam auf der Zeche Lothringen Arbeit als Bergmann.
Der von Freunden „Hannes“ genannte Sigl beteiligte sich an betrieblichen Kampfmaßnahmen, hatte engen Kontakt zu dem kommunistischen Gemeinderatsmitglied Heinrich Fischer und trat schließlich der KPD bei.
Nachdem die SA im Frühjahr 1933 in Gerthe und Hiltrop mehrfach Razzien bei Kommunisten und Sozialdemokraten durchgeführt hatte, wurde auch Johann Sigl am 4. April 1933 aus seinem Wohnhaus in der Schwerinstraße 10 von der SA in den Keller der ehemaligen Hegelschule, der in der Bevölkerung „Gerther Blutkeller“ genannt wurde, veschleppt. Die Nazi-Schergen warfen ihm eine Decke über den Kopf und schlugen ihn mit Gummiknüppeln, Drahtseilen und Eisenstangen. Am 12. April 1933 starb er im Alter von 35 Jahren im Maria-Hilf-Krankenhaus an seinen erlittenen Verletzungen bei der Folter. Den ausführlichen Text mit Informationen über das Schicksal von Johann Sigl finden Sie unter diesem Link: Johann Sigl – Ein Opfer des Gerther Nazi-Terrors 

(nach: Günter Gleising, 2013 in: http://vvn-bda-bochum.de/archives/4723)

Weiterführende Informationen erhalten Sie auch in der Urteilsbegründung im Hauptverfahren zum Fall Johann Sigl im Jahr 1948.

 

Stand: 2020-03-24/20:45Stand: 2020-04-03/11:40