Die Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiter*innen-Lager der Bergbau AG Lothringen in Bochum-Gerthe und -Hiltrop
Dokumentation zum Baracken-Lager Heinrichstraße
Das Baracken-Lager „Heinrichstraße“ der Zeche Lothringen / Schacht I/II am Castroper Hellweg 365b befand sich auf dem Gelände des Fest- und Kirmesplatzes in Bochum-Gerthe. Dieses Lager wurde ab 1942 gemeinsam mit der Eisen- und Hüttenwerke AG (später Stahlwerke Bochum) „betrieben“, deren Aktienmehrheit die Bergbau AG Lothringen als Gründungskonzern bis zum Jahr 1936 besaß.

Die Fläche des Lagers Heinrichstraße am Castroper Hellweg 365 betrug ca. 11.500 m². Hier waren 11 zumeist aus Holz gefertigte Baracken aufgestellt. Insgesamt waren zu Kriegsende 1945 im Lager Heinrichstraße mindestens 550 Menschen untergebracht: 295 italienische Kriegsgefangene der Eisen- und Hüttenwerke AG, mindestens 250 Gefangenen der Bergbau AG Lothringen, davon waren 141 italienische Kriegsgefangene und 105 polnische „Zivilarbeiter“.[1]


Durch die Initiative der Kohlengräberland-Geschichtswerkstatt wurde das ehemalige Lagergelände am 31. März 2020 unter Bodendenkmalschutz gestellt und in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen. (Weiterführende Informationen zum Denkmalschutz-Antrag finden Sie unter: https://www.kohlengraeberland.de/wp-content/uploads/2023/12/Gerthe-West-Teil-2-Projektbericht-zum-Kriegsgefangenen-und-ZwangsarbeiterInnen-Lager.pdf
Während unserer Recherchen zum „Lager Heinrichstraße“ erreichte uns eine Anfrage aus den Niederlanden: Jan Greve, der damals 80-jährige Sohn des ehemaligen Kriegsgefangenen der Eisen- und Hütten AG, Segert Greve, bat uns um Hilfe, weil er schon seit vielen Jahrzehnten auf der Suche nach Informationen über die Kriegsgefangenschaft seines Vaters im „Lager Lothringen“ in Bochum-Gerthe war.

Das einzige Erinnerungsstück, ein Gehäuse für Streichholzschachteln und die Erinnerungen an seine Kriegsgefangenschaft im Gerther „Lager Heinrichstraße“ sowie die Zwangsarbeit für die Eisen- und Hüttenwerke AG bewahrheiteten unsere frühen Vermutungen: Durch weitere Recherchen und Gespräche mit hochbetagten Gerther Zeitzeugen (ehem. Bergleuten und Anwohnern) konnte schließlich verifiziert werden, dass das „Lager Heinrichstraße“ gemeinsam von der Zeche Lothringen und der Eisen- und Hüttenwerke AG betrieben wurde, deren Eigentümer bis zum Jahr 1936 die Bergbau AG Lothringen war.
Unter dem nachfolgenden Link gelangen Sie zu einer ausführlichen Dokumentation: zum Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeits-Lager „Heinrichstraße“ (Castroper Hellweg 365b) der Bergbau AG Lothringen in Bochum-Gerthe
Dokumentation zum Lager Heinrichstraße der Zeche Lothringen |
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[1] 1949 Lagerübersicht ITS Arolsen
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