
Heinrich Fischer wurde am 21.4.1892, als Sohn eines strengen und „kaisertreuen“ Vaters in der Gemeinde Nippe im Kreis Hersfeld geboren. In den 1920er Jahren wurde er als Bauarbeiter für die Gemeinde Gerthe eingestellt, später war er Bergmann der Zeche Lothringen und wohnte in der Nikolausstr. 5. Vor seinem Tod lebte er bei seiner verwitweten Mutter, Elisabeth Fischer, in der Heinrichstraße 30 in Bochum-Gerthe.
1924 und 1926 wurde Heinrich Fischer für die KPD in den Gerther Gemeinderat gewählt, in dem die KPD mit 8 Sitzen die stärkste Fraktion stellte. Zusammen mit seinen Fraktionsgenossen setzte er sich vor allem für die Interessen der Bergarbeiter, der Erwerbslosen und ihre Familien ein.
Nach dem Mord an dem SA-Truppführer Paul Paßmann in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1933 in Bochum-Hiltrop und den darauf einsetzenden Razzien gegen Systemgegner sowie Festnahmen von KPD- und SPD-Mitgliedern wurde auch Heinrich Fischer von der Gerther SA verfolgt und von der Polizei für mehrere Monate in „Schutzhaft“ genommen. Im Juli 1933 wurde er in den „Blutkeller“ der Hegelschule verschleppt und von der Gerther SA so grausam misshandelt, dass er am 25. Juli 1933 im Gerther St- Maria-Hilf-Krankenhaus an den Folgen der Folter verstarb.
Unter dem nachfolgenden Link finden Sie einen ausführlichen Bericht über das Schicksal von Heinrich Fischer.
Benutzer- u. Inhaltshinweis Manche Themen und sensible Inhalte, wie Gewaltdarstellungen, können bei Menschen negative Gefühle auslösen, verstörend und/oder verletzend wirken oder sogar ein Trauma auslösen. Die Originaltexte der Zeugenaussagen zu den „Blutkeller-Prozessen“ enthalten detaillierte Beschreibungen der menschenverachtenden verbalen, psychischen und physischen Gewaltanwendung der NS-Täter gegenüber den Opfern. |
Heinrich Fischer – Opfer des NS-Terrors in Bochum-Gerthe |